ELENAVANNONI

                         theatre

 

BIO

La Passione secondo Pinocchio

Kurztext Konzept:


Zu Beginn der Geschichte wird dem Leser Glauben gemacht, sich in einem klassischen Märchen zu befinden, da von einem König die Rede ist, der im weiteren Verlauf der Erzählung jedoch gar nicht existiert. Somit wird der Leser von Anfang an zu Trugschlüssen verführt, die sich im Handeln Pinocchios widerspiegeln.

Das Brennholz in der Tischlerei ist als ein widersprüchlicher Gegensatz zu verstehen (Oxymoron), und im weiteren Verlauf der Erzählung begegnen uns viele verschiedene Verwandlungen der Marionette, die keine Marionette im klassischen Sinn ist.

Es handelt sich also um ein Buch, das mehr Fragen aufwirft als es Antworten bietet.

Das, was der Leser von einem Märchen üblicherweise erwartet, wird ständig enttäuscht und der Erwartungshorizont des Publikums wird stets an andere Orte geleitet. Die Orte, die unter anderem die Hölle suggerieren, die Prüfungen, die zu bestehen sind, enden in Enttäuschung, denn jedes Mal wenn sich die Gelegenheit bietet, tappt der naive Pinocchio in Fallen.

Wer ist Pinocchio? Ein pflanzlicher Stoff, der aus seiner mütterlichen Umgebung, dem Wald, entflohen ist und sich anmaßt, ein anderer, ein Mensch zu sein. Er sucht nach seinem Schöpfer und trifft auf einen Tischler, der uns an jenen berühmten Tischler erinnert, der den Vater „unseres Erlösers“ darstellte, es letztendlich aber auch nicht gewesen ist.

Diese plakative Übereinstimmung trägt Bedeutung. Wer ist Pinocchio? Welche Reise erwartet ihn? Und wer sind all jene Figuren, die ihn wiedererkennen, obwohl sie ihm fremd erscheinen: die Grille, die Feuerschlucker, die Katze und der Fuchs, wo sind sie ihm schon einmal begegnet?


Figuren:


Pinocchios Abenteuer begleiten eine Vielzahl von phantastischen Figuren. So ist es beispielsweise jederzeit möglich, auf sprechende Tiere oder gar eine blaue Fee zu treffen. Darüber hinaus verhält sich Pinocchio trotz seiner hölzernen Konsistenz wie ein richtiger Junge und verwandelt sich im Verlauf der Geschichte in einen Esel und wieder zurück. Demzufolge ist Pinocchio in das Genre der märchenhaft-phantastischen Erzählungen einzuordnen, wobei auch komisch-phantastische Elemente mit einfließen.

Die besondere Berücksichtigung im Workshop gilt den Figuren der italienischen Commedia

dell `Arte.


Zur literarischen Vorlage:


Pinocchio [pi'nok:jo] ist eine bekannte Kinderbuchfigur des italienischen Autors Carlo Collodi. Bekannt wurde sie vor allem, als 1881 in einer italienischen Wochenzeitung unter dem Titel Le Avventure Di Pinocchio: Storia Di Un Burattino (Abenteuer des Pinocchio: Geschichte eines Hampelmanns) die ersten kleinen Fortsetzungsgeschichten mit der Holzfigur Pinocchio erschienen. Sie wurden damals so populär, dass Collodi 1883 beschloss, ein Buch daraus zu machen und unter dem Namen Die Abenteuer von Pinocchio (in älteren Übersetzungen auch Das hölzerne Bengele) zu veröffentlichen.

Der Stoff regte verschiedene Schriftsteller zu Adaptionen an, so Otto Julius Bierbaum (Zäpfel Kerns Abenteuer) und Alexei Nikolajewitsch Tolstoi (Burattino oder das goldene Schlüsselchen).


Handlung:


Eines Tages findet Tischlermeister Kirsch ein Holzscheit, das wie ein richtiges Kind Emotionen zeigen kann. Er hat allerdings keinen Gebrauch dafür und schenkt es seinem Freund, dem Holzschnitzer Geppetto. Geppetto ist von dem Holzklotz begeistert und beginnt sogleich mit dem Schnitzen einer Holzpuppe, die er nach getaner Arbeit Pinocchio tauft.


Zu Geppettos Erstaunen verhält sich Pinocchio wie ein richtiger kleiner Junge. Geppetto schickt den Holzjungen in die Schule zu den anderen Kindern, doch bereits hier zeigt sich Pinocchios Vorliebe, neugierig in jede erdenkliche Schwierigkeit zu tappen.


So gerät er in die Fänge des Puppenspielers Feuerfresser, der drauf und dran ist, ihn zu braten und wird kurz darauf von Räubern verfolgt und schließlich am Ast einer Eiche aufgehängt. Wenig später wird Pinocchio von einem Bauern festgehalten, der ihn zwingt, für ihn den Wachhund zu spielen. Doch zuletzt hat Pinocchio immer wieder Glück und entkommt selbst dem größten Schlamassel.

Workshop


Für die Inszenierung

Regie: Elena Vannoni   

Pinocchio di Carlo Collodi, Inspiration di Giorgio Manganelli

Leitung: 

Elena Vannoni:    Regisseurin und Trainerin; Unterricht u. a. UdK, Berlin und weiteren Schulen in Deutschland und in Italien, arbeitet seit 2005 in Berlin und Italien als freie Regisseurin; Projekte

z. B. mit Gabriella Pescucci, Marisa Fabbri, Domenico Polidoro, Roberto Mantovani, Mario Ferrero und Lorenzo Salveti.   

Methoden:

Körperarbeit, Commedia dell'Arte, 'Lettura del Testo' und 'Drammaturgia Scenica' (dramaturgische Arbeit am und mit dem Text nach Giorgio Manganelli)   

Ziel:

Findung der Schauspieler und künstlerische ´Proben-Vorarbeit´, quasi als Casting und Probenbeginn.